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Chronicles / Chroniken

 


Chroniken
der
Abtei Gerleve

1899-1998


Zum Fest des hundertjährigen Bestehens der Abtei Gerleve ist eine Zusammenfassung aller von 1899 bis 1998 verfassten Jahreschroniken erschienen. Sie soll dem Leser in einer Gesamtschau die Entwicklung des Klosters aus bescheidenen Anfängen bis zum heutigen Tage ermöglichen und ihm einen Einblick in das Leben und Wirken der klösterlichen Familie aus der Sicht des Chronisten gewähren.
Wer diese Chronik liest, wird feststellen, dass bei aller Zurückhaltung in der Beschreibung der Ereignisse, die von aussen an die Gemeinschaft herantraten, dennoch das Spannungsfeld deutlich wird, in welchem sie ihre Existenz unter sich ändernden politischen, gesellschaftlichen und nicht zuletzt wirtschaftlichen Verhältnissen behaupten musste und behauptet hat. (Aus dem Vorwort)
Die Chronik ist in einer Auflage von zehn unverkäuflichen Exemplaren in Handarbeit hergestellt worden. Die CD-ROM-Version enthält den Text im Format WordPerfect7.0 und im HTML-Format, der mit Hilfe eines Internet-Browsers gelesen werden kann.
Die CD ist auf Anfrage in der Abtei erhältlich. Bestellungen bitte per eMail an: bd.gerleve@web.de
Die folgenden Auszüge stehen im Bezug zum Kolonat Wermelt und den verehrten Klosterstiftern Bernhard, Elisabeth und Hermann Wermelt und sollen einen Anreiz zur Lektüre bieten! - Danke!

The Chronicles of the Abbey from 1899 to 1998 are availabe on a CD-ROM.
Please note here some extracts in reference to the Kolonat Wermelt and the revered donors of the monastery, Bernhard, Elisabeth and Hermann Wermelt.

. . . in standing up for Human Rights !

 

1899

... Unter grosser und herzlicher Beteiligung von Klerus und Volk führte Abt Willibrord Benzler am 19. September die Patres Melchior Schmitz, Mathias Breitbach, Hubert Scheufens und die Brüder Philipp Brugger, Ewald Havixbeck, Theodor Hanser und Wendelin Alf in St. Joseph ein; ...
... Wenn wir jetzt auch einigermassen wohnlich eingerichtet sind, so wohnt doch die hl. Armut noch mitten unter uns, nach allen Seiten hin das Zepter führend, angefangen von der Kapelle bis zum letzten Winkel im Haus, in Küch´ und Keller, Bibliothek usw. ...
... Drei Tage nach unserem Einzug besuchten uns Graf und Gräfin Droste zu Vischering... . ... Gelegentlich dieses Besuches erklärte sich der Herr Graf bereit, Besitzer des Kolonates Wermelt zu werden, und erwies uns damit eine grosse Wohltat. ...
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1900

... Zunächst brachte uns der Sonntag Septuagesima eine grosse Freude, nämlich die Einweihung des ... geschenkten ... Kreuzweges. Doch konnten die Bilder wegen der Feuchtigkeit der Kapellenwände nur freitags und sonntags aufgehängt werden. Später blieben sie dann beständig hängen, ...
... Am 24. Februar fand nach längeren vorbereitenden Unterhandlungen vor dem Amtsgericht in Coesfeld die Auflassung des Gutes Wermelt auf den Namen des Grafen Droste-Erbdroste statt, welcher dann seinerseits den Superior von St. Joseph mit Generalvollmacht versah und zugleich durch einen notariellen Revers erklärte, dass er das Gut nur zugunsten der Benediktiner von Beuron erworben habe, und dass diesen für die Zeit ihres Dortseins das ungeschmälerte Nutz- und Wohnrecht zustehe. ...
... Rm,~s. V. Erzabt wohnte mit uns dem Nachmittagsgottesdienste und der Predigt bei und kleidete nachher die drei Geschwister Wermelt als Oblaten ein. ...
... ; am 6. Juli Beginn der Restaurationsarbeiten von Stall und Dach und am 26. Juli Ernteanfang. ...
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1901

... Die voraufgegangenen Arbeiten, namentlich die Dampfdrescherei mit ihren Anhängseln, hatten den guten Bruder Philipp Brugger ganz und Br. Wendelin Alf  fast schachmatt gemacht. Auch Br. Fridolin Karges ging hinkend mit einem lahmen Fuss einher. ...
... Wahrend des Winters haben wir recht gefühlt, dass unsere Einrichtungen schon bessser geworden sind als vor einem Jahre; auch die Schwächeren unter uns haben sich gottlob immer aufrecht gehalten. ...
...  der Hochw. Herr Bischof (Hermann aus Münster)... besuchte kurz die Familie Wermelt und ...
... Vater Erzabt´s(Placidus Wolter) erster Gang war, nachdem er den lieben Heiland in der Kapelle und die Geschwister Wermelt begrüsst, natürlich zum Bauplatz. ...
...auch die hiesigen Oblaten waren zur Profess der Geschwister Wermelt eingeladen. ... trat der Weihbischof ein und wohnte der hierauf stattfindenden Oblation unseres Stifter-Kleeblattes bei, die, nachdem sie ihr Eigentum Gott dargebracht, nun auch sich selbst ihm weihen wollten. Sie sind wirklich Oblaten nach altmonastischen Begriffen, die nun als Schützlinge im Schatten des Klosters leben und sterben wollen. Der Hochw. Herr besuchte und begrüsste sie in herzlicher Weise in ihrem neuen Hause, in dem auch V. Erzabt Wohnung genommen. ...
... Steine liefert ein im Wäldchen dicht dabei liegender Bruch und unsere Ziegelei, Sand gibt´s in Menge, und Wasser wird ein Saug- und Pumpwerk aus der Quelle am Bach bis zur Turmhöhe heben. ...
...zehn Oblaten, die ersten, die sich nach den Geschwistern Wermelt hier angemeldet hatten, ihre Oblatenprofess ab. ...
...wurde der neue Teich, der für das Pumpwerk angelegt wurde, durch Stauung des Baches zum ersten Mal gefüllt...
...Am 1. Mai entstand bei den Geschwistern Wermelt ein Kaminbrand, der einen furchtbaren Rauch verursachte, aber durch energisches Eingreifen noch rechtzeitig unterdrückt wurde. ...
...(Fr Eucharias) Er hat sich durch seine grosse Mühewaltung um Bevölkerung unseres Fischteiches unseren wärmsten Dank verdient, obschon das Resultat leider nicht der Mühe entsprochen hat. Als man seiner Anweisung gemäss am 22. daranging, die jungen Forellen mit den beigegebenen Stichlingen aus dem entwässerten kleinen Teiche in den grossen zu versetzen, fanden sich nur zehn am Leben gebliebene, einen halben Finger lange Forellen vor. R.P. Superior bestellte dann umgehend aus Bünde 300 kleine Karpfen, ...
... Das Ergebnis unserer diesjährigen Ernte,...: 25 Wagen Heu, 22 Wagen Roggen, 32 Wagen Weizen, 8 Wagen Gerste, 20 Wagen Hafer, 3 Wagen Erbsen und Bohnen, 160-170 Zentner Kartoffeln und gegen 160 Fuhren dicke Rüben oder Knollen. Für die demnächstige Winterfrucht wurde am 5. November glücklich das letzte Samenkorn ausgestreut, ...
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1903

... Am 2. April erhielten wir aus Maria Laach zehn grosse Goldkarpfen für den Teich, wofür hiermit nochmals gedankt sei. ...
... (August)die Roggenernte ist in Gang und liefert einen guten Ertrag, wird aber durch die vielen Gewitterregen sehr hingehalten. Der Weizen steht noch auf dem Halme. ...
... (September)Wege und Felder sind in den vier Jahren unseres Hierseins kaum jemals so nass gewesen, ...
... Ende Oktober und Anfang November vollendeten unsere Brüder die diesjährigen Feldarbeiten mit Einernten der Rüben und Umpflügen der Äcker. Die Ernte entsprach im Ganzen der des Vorjahres. Die Rüben waren sogar ausgezeichnet, so dass sowohl von den Runkelrüben wie auch von den Steckrüben manche ein Gewicht von 9-10 Pfund aufwiesen, während die Gärtner Rettiche von je 5 Pfund daneben legen konnten. ...
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1904

... Acht Tage später wurde der Zustand unseres `Onkel Hermann´, des jüngeren der beiden Brüder Wermelt, plötzlich so, dass der Arzt um sein Leben fürchtete. Er wurde am 23. Februar in feierlicherweise Weise, indem alle Patres und mehrere Brüder kerzentragend mitgingen, mit den hl. Sterbesakramenten versehen. Doch erholte er sich langsam und kann sich gegenwärtig wieder seinen kleinen Beschäftigungen in der Schmiede und Schreinerwerkstätte widmen. Die guten Geschwister Wermelt sind übrigens alle drei leidend und schleppen sich mühsam hin, wohnen aber trotz aller Anstrengung jeden Tag nicht einer, sondern allen hl. Messen und durchgängig auch den Preces am Abend bei. ...
...(Eröffnung von St. Joseph am Herz-Jesu-Fest), verliess die Schar in Coesfeld die Bahn, um die schöne Allee hinaus nach St. Joseph zu fahren, und jeder suchte mit den Augen und mit der Seele das Kloster, bis es aus dem Grün der Büsche auftauchte, hell und sonnig, wie ein Bild des Lichtes und des Friedens. Etwa 3 Uhr trafen die neuen Ankömmlinge, freudigen Herzens von ihren Mitbrüdern begrüsst, am kleinen Klösterchen ein, und in feierlicher Prozession zogen wir alsbald, das Gründungskreuz an der Spitze, zum neuen Kloster hinauf. ... Unsere lieben Nachbarn auf den Höhen der Umgegend hatten die Strasse vom alten Klösterchen bis zum Eingang der Kirche aufs Schönste geschmückt.... ...R.P. Prior Chrysostomus dankte allen Gästen, ... Er gedachte dann aber besonders jener, in deren Herz Gott zuerst den Gedanken an die neue Gründung gelegt, der treuen Geschwister Wermelt, die mit so grosser Treue und Ausdauer an ihm festgehalten, so gross auch manchmal die Schwierigkeiten waren. Gott habe ihnen jetzt eine so schöne Erfüllung ihrer Wünsche verliehen, die ein Stück vom Lohn seien, der ihnen bereit sei. ...

...Vom Ökonom ist der Bericht über das Ernteerträgnis eingelaufen: 16 Wagen Heu, 15 Wagen Roggen, 32 Wagen Weizen, 8 Wagen Gerste und 17 Wagen Hafer. ...

... In die Oktavtage des hl. Martinus fallen die letzten Lebens- und Leidenstage unseres guten Onkel Hermann, des jüngeren der drei Geschwister Wermelt, auf deren frommer Stiftung die Gründung unseres Klosters ruht. Schon über 30 Jahre trug er das manchmal sehr schwere Kreuz seines Brustleidens mit ungebrochenem Mute. Es mögen noch kaum drei Jahre sein, seit er, der Unmöglichkeit weichend, die Arbeit im Felde aufgegeben und sich auf verschiedene kleine Arbeiten in Haus und Hof zurückgezogen hat. Als auch diese nicht mehr möglich waren, ersann sein reger Arbeitsgeist doch noch eine nützliche Beschäftigung, indem er in der Werkstätte des Br. Gereon Lelickens auf dem Amboss die krummen Nägel gerade klopfte. Das hat er denn auch einige Tage vor seinem Tode getan. Aber die Schwäche und die grossen Krämpfe mit Husten und Atemnot nahmen immer mehr zu, und am 9. November erklärte der beigezogene Arzt es für dringend notwendig, dem Kranken die hl. Sterbesakramente zu reichen, da die Herzschwäche sich bedenklich gesteigert hätte. Es geschah noch am gleichen Abend durch R.P. Subprior. Allein noch eine Woche dauerten die Leiden, welche der Kranke mit unbesieglicher Geduld und der ihm eigenen milden Freundlichkeit und Heiterkeit ertrug, immer gotttergeben und bereit, dem Rufe Gottes zu folgen. Solange er konnte, betete er. Als die Schwäche es nicht mehr ermöglichte, tröstete ihn P. Hubert, er brauche den Rosenkranz jetzt nicht mehr zu beten, da es nicht mehr möglich ist, er solle ihn nur vor sich hin legen und von Zeit zu Zeit in frommer Andacht anschauen. Das tat er mit kindlicher Einfalt, und als ihn der Herr Lehrer besuchte, erklärte er ihm scherzend: `P. Hubert hat gesagt, ich müsse den Rosenkranz nicht mehr beten, ich brauche ihn nur noch anzuschauen.´ Endlich am 18. November schlummerte er hinüber, so still, dass die ihn pflegende Barmherzige Schwester und seine Schwester, die betend sein Ende begleiteten, seinen letzten Atemzug nicht wahrzunehmen vermochten.
Leider konnten wir den lieben Toten, der auch als Oblate mit dem Namen Placidus unserem hl. Orden angehört hatte, nicht bei uns zur Ruhe bestatten, da die Erlaubnis zur Anlegung eines Gottesackers noch nicht eingetroffen war. Am 21. fand die Beerdigung in Billerbeck statt. Wir hielten um 6 3/4 Uhr das feierliche Requiem, zogen dann zum Sterbehause und hielten die Absolutio; R.P. Prior geleitete dann mit drei Patres und vier Brüdern die Leiche nach Billerbeck. Onkel Hermann wurde im Gewande des hl. Vaters Benediktus begraben. Gewiss dürfen wir hoffen, dass ein reicher Lohn sein Anteil ist, da er sein Leben lang Gott treu gedient hat.
Onkel Hermann hat ein Alter von 62 Jahren erreicht. Welche Erziehung er von seinen Eltern erhalten, drückt anschaulich ein Wort aus, das einer seiner Nachbarn von den Geschwistern Wermelt gebraucht hat: `Wermelts haben nichts gelernt als beten und arbeiten.´ Während seiner militärischen Dienstzeit brach der Krieg vom Jahre 1866 aus, den er mitmachte, ebenso den Krieg vom Jahre 1870, mit der Merkwürdigkeit, dass er während beider Feldzüge keinen Schuss tat, da seine Truppenabteilung immer in Reservestellungen, Bedeckungen und ähnlichem gehalten wurde. Die Kriegsjahre von 1870 brachten ihm auch sein Brustleiden. Sein übriges Leben brachte er wieder in unermüdlicher Arbeit auf dem Erbe seiner Väter zu. `So lange ich hier bin und ihn kenne,´ erzählte der hochw. Herr Probst von Billerbeck, `es sind über 20 Jahre, stand Onkel Hermann jeden Sonntag morgens früh um 6 Uhr in Billerbeck am Beichtstuhl.´ Der Weg dorthin beträgt über eine Stunde. Als unsere ersten Patres hier waren, wohnte er stets den vier hl. Messen bei und begab sich dann noch nach Billerbeck zum Hochamt. Und im letzten Halbjahr seit Eröffnung des Klosters konnte man ihn jeden Tag mit Onkel Bernhard zum Hochamt mühsam und langsam den `Berg´ heraufkommen sehen, nachdem er der hl. Messe in der Kapelle beigewohnt hatte. Mittags war er dann wieder in der Vesper, solange es ging.
Als ihn seine Schwester wenige Tage vor seinem Tode beobachtete, wie er, mit beiden Händen sich am Gartenzaun festhaltend, mit heftigen Hustenanfällen zu kämpfen hatte, die ihm oft den Atem raubten, mahnte sie ihn, er möge jetzt nicht mehr in die Kapelle zur hl. Messe gehen. Er gab die ruhige Antwort: `Ich gehe, so lange ich kann.´ Während der ersten Jahre von St. Joseph war Onkel Hermann für unsere Mitbrüder die Zuflucht in all den kleinen Nöten und Bedürfnissen des Haushaltes: Ob ein Besenstiel zerbrach oder sonst etwas dergleichen mangelte, Onkel Hermann schaffte stets Hilfe. - So ist ein wahrhaft edles und schönes Leben dahingegangen, das der einfache Mann in treuem Dienste Gottes und in unermüdlicher, tüchtiger Bewirtschaftung der Scholle seiner Väter zugebracht hat.
Onkel Hermann ruhe in Frieden !

Der Chronist. 

Kolonat Wermelt GerleveBenediktinerabtei GerleveGeo Billerbeck + Bauerschaft Gerleve + Münsterland + . . .Stadt Billerbeck + Hometowns

Beuroner Mönche zogen am 19. September 1899
auf dem Wermelt´ schen Hof ein, um die benedikti- nische Neugrün- dung im Münster- land zu beginnen:

Die Kapelle befand sich in einer Upkammer oberhalb der zentralen Diele mit dem Herdfeuer.

`Gesetzlicher Gutsherr´
... Erforderlich, um der damaligen Gesetzeslage zu genügen !!!

Oblaten oder Oblatinnen sind Laien oder Priester, die von Gott berufen sind, das Evangelium zu leben im Geiste des hl. Benedikt, wie er es in der Regel festgelegt hat. Jeder Christ kann sich durch die Oblation mit einem konkreten benediktin-
ischen Kloster verbinden. Die Oblation macht aus dem Oblaten ein Mitglied der mönchischen Familie und schafft wechsel-
seitige Verbin-
dungen.

< Der Honigbach ! (Froschi)

# Waren da vielleicht zu viele Schinken im Rauchfang?

# In 1904 wurde das `Neue´ Kloster zur Abtei erhoben ! Dieses  Jahrhundert-
ereignis möchten die  Wermelts  gerne am 18. September 2004 mit einem Familien-
treffen auf dem Wermelt´ schen Hof begehen !

+
In Memoriam +

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